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Da geht noch was!
Tau­schen, tei­len, sel­ber machen

Kann ich das ausleihen? Lässt sich das reparieren? Muss ich das bestellen oder kriege ich es vor Ort? Digital oder Analog? Brauche ich das wirklich? – Möglichkeiten umweltbewusster und nachhaltiger zu Leben und die vorhandenen Ressourcen zu nutzen gibt es viele. Wir haben euch einige Denkanstöße zusammengestellt.
Tauschen, teilen selber machen
Tauschen, teilen selber machen

Siehe auch:

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Ana­log oder digital

 

→ Second­hand-Klei­dung, Baby­sa­chen, Möbel, Bücher und DVDs: Floh­märk­te und Tausch­bör­sen gibt es auch in der digi­ta­len Welt. Das kann super­prak­tisch sein, wenn man nicht mit­ten in der Groß­stadt lebt. Aber der glo­ba­le Online-Han­del führt – eben­so übri­gens wie die welt­weit 24/7 ­akti­ven Ser­ver­netz­wer­ke zu einem gewal­ti­gen Ver­brauch an Res­sour­cen und eben­so enor­men Emissionen.

 

Smart tele­fo­nie­ren

 

→ Wie alt darf ein Smart­phone sein? Spä­tes­tens, wenn die Lieb­lings-Apps nicht mehr rich­tig lau­fen, wird es schwie­rig, auch wenn das Gerät noch in Ord­nung ist. Auch ste­cken in unse­ren all­ge­gen­wär­ti­gen digi­ta­len Beglei­tern jede Men­ge Roh­stof­fe wie Edel­me­tal­le und sel­te­ne Erden. Sel­ten edel sind dage­gen die Bedin­gun­gen, unter denen die­se Roh­stof­fe ans Licht der Welt gelan­gen und das Smart­phone pro­du­ziert wird. Tat­säch­lich gibt es ers­te Anbie­ter, die Wert auf fai­re Arbeits­be­din­gun­gen, Trans­pa­renz in der Lie­fer­ket­te und Reparier­barkeit legen.

 

Fahrrad reparieren Bioboom Artikel

 

Zum Gärt­ner wer­den und auf Wachs­tum setzen

 

→ Näm­lich als Sel­ber­gärt­ner: Ein gan­zer Gar­ten am Haus ist dazu gar nicht nötig. Klas­sisch ist der Klein- oder ­Schre­ber­gar­ten. Man wen­de sich an die ent­spre­chen­den ­Ver­ei­ne in der eige­nen Gegend. Übri­gens: Gär­ten kön­nen auch geteilt wer­den. Noch ein­fa­cher geht es mit einem Miet­gar­ten: Hier bekommt man eine Par­zel­le, die oft sogar schon ein­ge­sät ist und wird beim Gärt­nern pro­fes­sio­nell beglei­tet – das gibt es auch »in Bio«. In der Stadt freu­en sich Urban Gar­dening Pro­jek­te über Mit­ma­chen­de und selbst auf dem Bal­kon ist Platz für das eine oder ande­re Gemü­se im Kübel oder gar eine Wurm­kis­te. Selbst wenn der Bei­trag zur täg­li­chen Ernäh­rung in den meis­ten Fäl­len über­schau­bar ist: Es ist zutiefst befrie­di­gend, zu ern­ten. Falls es nicht klappt, weil Schne­cken oder ande­re Wid­rig­kei­ten die Ern­te zunich­te machen, wächst immer­hin der Respekt ­davor, wie arbeits­in­ten­siv die Erzeu­gung von Obst und Gemü­se ist!

 

Second-Hand-Klei­dung: Der Deut­schen neue Kleider

 

→ Wir kau­fen mehr Klei­dungs­stü­cke als je zuvor und tra­gen jedes davon weni­ger als je zuvor. »Die welt­wei­te Tex­til­pro­duk­ti­on emit­tiert jähr­lich zwi­schen 1200 bis 1715 Mil­lio­nen Ton­nen des Treibhaus­gases Koh­len­di­oxid. Das ist mehr als alle inter­na­tio­na­len Flü­ge und die See­schiff­fahrt ­zusam­men«, heißt es auf der Web­site www.quarks.de. Immer mehr Men­schen fin­den: Bil­li­ge Klei­dung kön­nen wir uns nicht mehr leis­ten. Es gibt sie, die hoch­wer­ti­gen Klei­dungs­stü­cke aus öko­lo­gisch erzeug­ten oder recy­cel­ten Fasern, ver­ant­wor­tungs­be­wusst pro­du­ziert. Mega-Trend: Second-Hand-Klei­dung. Ob Floh­markt, Klei­der­tausch­par­ty oder Second-Hand-­La­den. Des einen Abge­leg­tes kann des ande­ren Schatz sein. Geht auch im Inter­net über die ent­spre­chen­den Por­ta­le – prak­tisch, wenn man nicht in der Stadt lebt, ver­ur­sacht aber wie­der­um Umweltkosten.

 

Weni­ger Müll machen

 

→ Plas­tik­frei leben, den Rest­müll eines Jah­res in einem Ein­weck­glas ver­stau­en kön­nen: Das ist eine ech­te Her­aus­for­de­rung. Muss auch nicht sein. Wir fan­gen erst mal an, zum Bei­spiel mit wirk­lich kon­se­quen­ter Müll­tren­nung: Alt­pa­pier, Leicht­ver­pa­ckun­gen, Kom­pos­tier­ba­res, Rest­müll. Papier­tüten vom letz­ten Ein­kauf dür­fen solan­ge wie­der mit­kom­men, bis sie weich wer­den, unter­stützt von Stoff­tü­ten, Net­zen etc. Bie­nen­wachs­tü­cher erset­zen in der Küche die Frisch­hal­te­fo­lie, im Bio-­La­den, beim Bäcker und auf dem Wochen­markt: Die ­eige­ne Ver­pa­ckung mit­zu­brin­gen wird immer mehr zum Nor­mal­fall. Und was das vie­le Plas­tik angeht, das sich gera­de im Bad ger­ne tum­melt: Ob Zahn­bürs­te oder wasch­ba­res Abschmink­pad – im Bio-Laden gibt es jede Men­ge Alternativen.

 

Gemüse anbauen selber machen

 

Ganz oder gar nicht?

 

→ Weil in Wasch‑, Spül- und sons­ti­gen Maschi­nen immer häu­fi­ger nicht Tei­le, son­dern gan­ze Modu­le getauscht wer­den müs­sen, heißt es oft: Lohnt sich nicht. Und über­haupt, einen Hand­werks­be­trieb des Ver­trau­ens muss man auch erst mal ­fin­den. Wer Glück hat, ist sel­ber hand­werk­lich begabt oder kennt Men­schen, die es sind. Oder schaut, ob es in der Nähe ein Repair-Café gibt. Hier kann man gemein­sam mit ande­ren, Kaput­tes wie­der fit ­machen und Zei­chen gegen die Wegwerf­gesellschaft set­zen. Übri­gens: So man­ches Gerät lässt sich auch tei­len – braucht wirk­lich jeder Haus­halt eine eige­ne Bohr­ma­schi­ne oder einen eige­nen Fahrradanhänger?

 

Die­se Lis­te ver­steht sich ohne erho­be­nen Zei­ge­fin­ger und Anspruch auf Voll­stän­dig­keit. Wir emp­feh­len bewusst kei­ne kon­kre­ten Anbie­ter, da die­se per Stich­wort­su­che im Inter­net jeder­zeit zu fin­den sind. Aus­nah­me: Für die Suche emp­feh­len wir die Such­ma­schi­ne ­Eco­sia, die mit Öko­strom sowie Kli­ma­kom­pen­sa­ti­on arbei­tet und Bäu­me pflanzt.

 

Die­ser Bei­trag erschien in Aus­ga­be 86 — Früh­jahr 2020

 

Bioboom-Magazin-Cover-86

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