»Doch, man kann«, sagt Harm Voelkels Enkel Boris, mittlerweile gemeinsam mit seinem Vater Stefan und den Brüdern Jacob und Jurek in vierter Generation Geschäftsführer im Familienunternehmen. »Obstsäfte waren und sind viel einfacher herzustellen, weil sie in der Regel viel Säure haben. Gemüsesäfte sind da deutlich empfindlicher, deshalb gab es sie zu jener Zeit schlichtweg nicht. Wer Gemüsesaft trinken wollte, und das waren damals vorwiegend die Anhänger der Reformkostbewegung, der presste ihn zu Hause mit dem Entsafter«, berichtet Boris Voelkel. »Mein Großvater entwickelte ein Verfahren, mit dem sich der Saft frisch und ohne Zusatz von Zitronensaft, steril direkt in die Flasche abfüllen ließ. So machen wir das heute auch noch.«
Stefan Voelkel und Ralf Weber von Bauckhof auf dem Möhrenfeld
Außergewöhnlich: Der feldfrische Möhrensaft wurde bereits damals ausschließlich aus Demeter-Möhren hergestellt. Ganzheitliches Wirtschaften liegt bei den Voelkels wohl einfach in der Familie. Harm Voelkels Eltern Karl und Margret, also Boris’ Urgroßeltern, ließen sich in den zwanziger Jahre im Geiste der Wandervogelbewegung an der Elbe in Niedersachsen nieder. Sie pflanzten Apfel‑, Birnen- und Kirschbäume, Erdbeeren, Johannisbeer- und Stachelbeersträucher in ihrem Obstgarten an und bewirtschafteten ihn nach anthroposophischen Gesichtspunkten. Mit einer fahrbaren Saftpresse – »Mostmax« genannt – zogen sie von Dorf zu Dorf.
Bereits 1936 gründeten sie in Pevestorf am Fuß des Höhbeck eine feste Bio-Mosterei. In der zweiten, dritten und vierten Generation – entwickelte sich die Firma zu einer modernen Bio-Saftkelterei und bietet heute mehr als 170 verschiedene Produkte in Demeter- und Bio-Qualität an – und der feldfrische Möhrensaft in Demeter-Qualität ist nach wie vor ein Spitzenreiter. Fotos: ©Voelkel
· voelkeljuice.de
Die Bio-Klassiker
In unserer neuen Rubrik stöbern wir für Euch Bio-Klassiker auf: Produkte, die es seit mindestens zwanzig Jahren gibt.
Wo sich – logisch – das Etikett mit den Zeiten verändert hat, aber nicht das Rezept und die Zutaten. Die damals wie heute einfach gut sind, so wie sie sind und mittlerweile schon der zweiten oder gar dritten Generation schmecken.
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