Und auch im Inneren unserer winterblassen Körper bilden sich freie Radikale, aus auf ein zerstörerisches Werk in den Zellen. Dazu kommt der ganze Müll der, glaubt man der alternativen Medizin, in Form von Schlacken in uns abgelagert wird. Wer will das schon? Schutz und Hilfe verspricht Detox- und Anti-Pollution-Kosmetik. Gute Nachricht: Zwar gibt es jede Menge Spezialprodukte, aber bei Naturkosmetik ist Schutz und Hilfe für die gestresste Haut eigentlich immer schon inklusive.
Detox: Frühlingsputz im Körper
Gerade im Frühjahr hat alles Hochkonjunktur, was mit Entlasten, Befreien, Ausräumen, Entgiften und Entschlacken zu tun hat. Alte Klamotten aus dem Schrank endlich in den Second Hand-Laden bringen, die Schreibtischschublade, die als Allround-Ablage dient, entleeren, die Fenster putzen. Und natürlich auch: Die Diät, die die Kilos purzeln lassen soll, vielleicht eine Fastenkur, mindestens aber der Kräutertee zur inneren Reinigung, das Wiederbeleben der Neujahrsvorsätze, jetzt aber wirklich endlich Sport zu machen … der Frühling ist die Saison schlechthin, um Ballast abzuwerfen.
Grenze zwischen außen und innen
Sich dabei auch der Haut zu widmen, ist keine schlechte Idee: Denn sie ist nicht nur die Außenhülle und Grenze zwischen Körper und Umwelt, sondern ein Organ in eigenem Recht – und zwar das größte des Körpers. Zwar ist sie, je nach Körperregion nur circa 1,5 bis 4 mm dick. Aber die Hautoberfläche eines erwachsenen Menschen beträgt immerhin circa 1,73 m² und mit so um die zehn bis 15 Kilo ist das Organ Haut ganz schön gewichtig. Entsprechend umfangreich ist auch das Aufgabenpaket, das es übernimmt: Sie schützt uns vor Sonneneinstrahlung und anderen äußeren Einflüssen, sie sorgt für Temperaturausgleich und sie schwitzt, was sie als Ausscheidungsorgan qualifiziert.
Keine Halden
Kein Wunder, dass Detox auch in der Kosmetik hoch im Kurs steht. Der Name bedeutet »Entgiften«, Detox soll also den Körper dabei unterstützen, eigene Stoffwechselprodukte, von Naturmedizinern gerne als »Schlacken« bezeichnet, und Giftstoffe aus der Umwelt auszuscheiden. Der Begriff Entschlackung als Analogie zur Reinigung von Hochöfen wurde übrigens von Otto Buchinger eingeführt, einem Anfang des 20. Jahrhunderts tätigen und bis heute bekannten Fasten-Arzt. Die Schulmedizin bewertet den Ansatz kritisch – »Schlacken« seien wissenschaftlich nicht nachweisbar, Verdauung, Schwitzen usw. sorgten in der Regel dafür, dass herausbefördert wird, was nicht reingehört. Fest steht: Auch wenn unsere Körper hoffentlich nicht mit den Schlackenhalden aus der Blütezeit der industriellen Revolution vergleichbar sind, sich bewusst zu ernähren und zu pflegen, vielleicht auch einmal für eine bestimmte Zeit etwas wegzulassen, das kann Haut, Körper und Seele nachhaltig gut tun.
Naturkosmetik lässt weg, was nicht gut tut
Die gute Nachricht für alle, die auf echte Naturkosmetik setzen, also solche, die eines der anerkannten Label (NaTrue, Cosmos, Ecocert) trägt: Im Vergleich zu herkömmlicher Kosmetik ist Naturkosmetik eigentlich sowieso Detox für die Haut. Denn hier wird jede Menge weggelassen, das der Haut nicht nur nicht nützt, sondern auch nicht guttut: Aggressive Konservierungsmittel, bedenkliche Emulgatoren, Rohstoffe aus der Erdölchemie, zum Beispiel. In diesem Zusammenhang interessant: Immer wieder berichten Menschen, die ihre Haut- oder Haarpflege von konventioneller auf Naturkosmetik umgestellt haben davon, dass sie eine Phase erlebten, in der sich Haut und Haar genauso umstellten, wie es der Körper bei einer Fastenkur oder nach einer Ernährungsänderung tun muss.