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Räu­cher­stäb­chen
In Rauch aufgehen

Das Räuchern ist eine uralte Kulturtechnik. Heute ist es weitgehend aus unserem Alltag verschwunden — wir werfen einen Blick in die Nische und stellen fest: Auch hier kommt es auf Bio an.
Bioboom Ausgabe 105 Gut Leben — Räuchern — In Rauch aufgehen
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Siehe auch:

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Gut mög­lich, dass schon die Stein­zeit­men­schen ihre Höh­len aus­räu­cher­ten. Auf jeden Fall ist das Räu­chern über alle Zei­ten und Kon­ti­nen­te ver­brei­tet: In asia­ti­schen Tem­peln glü­hen edle Höl­zer, in Nord­ame­ri­ka aro­ma­ti­sche Kräu­ter­bün­del, in katho­li­schen Kir­chen wer­den Weih­rauch­fäs­ser geschwenkt. Auch hier­zu­lan­de ver­brann­ten Bäue­rin­nen und Bau­ern Räu­cher­werk in Höfen und Stal­lun­gen, um Mensch und Vieh vor Übel zu schüt­zen. Gera­de die Rau­näch­te zwi­schen Hei­lig­abend und dem 6. Janu­ar gel­ten tra­di­tio­nell als ide­al zum Räu­chern und bis heu­te gehö­ren Räu­cher­männ­chen in vie­len Haus­hal­ten zur Weih­nachts­de­ko­ra­ti­on. 

 

Hei­len, Rei­ni­gen, Befreien

 

In Ayur­ve­da oder TCM wird Räu­chern als Heil­me­tho­de ein­ge­setzt. In reli­giö­sen und spi­ri­tu­el­len Tra­di­tio­nen dient das Räu­chern der ener­ge­ti­schen Rei­ni­gung, zum Bei­spiel von Woh­nun­gen, der Ver­tie­fung der Medi­ta­ti­on oder zur Unter­ma­lung von Ritua­len. 

 

War­um räu­chern 

 

Aber man muss durch­aus nicht eso­te­risch ver­an­lagt sein, um das Räu­chern als per­sön­li­ches Wohl­fühl­ri­tu­al zu schät­zen: Ein ange­neh­mer Duft, der den Raum all­mäh­lich erfüllt. Zar­te Rauch­schlei­fen, deren Mus­tern man ver­son­nen nach­gu­cken kann — Düf­te und Mischun­gen für jeden Anlass kön­nen auch im ganz nor­ma­len All­tag hel­fen, zur Ruhe zu kom­men, die Atmo­sphä­re zu rei­ni­gen oder sich bes­ser kon­zen­trie­ren zu kön­nen oder ganz prag­ma­tisch hart­nä­cki­gen Mief ver­trei­ben. 

 

 

Bioboom Ausgabe 105 Gut Leben — Räuchern — In Rauch aufgehen

 

 

Bewuss­ter Umgang 

 

Das Räu­chern ist eine uralte Kul­tur­tech­nik. Den­noch gibt es auch kri­ti­sche Stim­men: Räu­chern kann Augen und Schleim­häu­te rei­zen und Allergiker:innen zu schaf­fen machen. Auch klei­ne Kin­der und Haus­tie­re soll­ten dem duf­ten­den Rauch lie­ber fern­blei­ben. Es gibt Stu­di­en, die dar­auf hin­wei­sen, dass die Fein­staub­be­las­tung, die beim Räu­chern ent­steht, gesund­heit­li­che Risi­ken birgt. Daher gilt: Wer räu­chert, tut das stets auf eige­ne gesund­heit­li­che Ver­ant­wor­tung (dass beim Han­tie­ren mit Feu­er grund­sätz­lich Umsicht gebo­ten ist, ver­steht sich eh von selbst). Des­halb soll­te man nicht täg­lich räu­chern und sich dem Rauch nicht zu inten­siv aus­set­zen. Wer nach dem Räu­cher­ri­tu­al gründ­lich lüf­tet, sorgt dafür, dass sich die Rauch­par­ti­kel ver­zie­hen kön­nen. Und: Wie bei Lebens­mit­teln und Kos­me­tik kommt es auch hier auf die Qua­li­tät an. Wer will schon indus­tri­ell erzeug­te Aro­men, bil­li­ges Holz­mehl oder Pes­ti­zid­rück­stän­de ein­at­men? 

 

Bio, fair und vegan auch beim Räu­chern 

 

Bei vie­len Räu­cher­stäb­chen, die Ihr auf Märk­ten oder in Geschenk­lä­den fin­det, han­delt es sich um Bil­lig-Pro­duk­te mit Bil­lig-Roh­stof­fen. Ins­be­son­de­re Duft­rich­tun­gen à la »Erd­bee­re« oder »Grü­ner Apfel« las­sen dar­auf schlie­ßen, dass es sich nicht um natür­li­che Düf­te han­delt. Auch die Bedin­gun­gen, unter denen Stäb­chen und Co. her­ge­stellt wer­den, soll­ten uns nicht kalt las­sen: So ver­drängt die indus­tri­el­le Mas­sen­pro­duk­ti­on immer mehr Manu­fak­tu­ren, wich­ti­ge Arbeits­plät­ze vor Ort gehen ver­lo­ren — hier lohnt es sich, auf Fair-Trade Zer­ti­fi­zie­run­gen zu ach­ten (Aro­man­di­se, Far­falla). Glück­li­cher­wei­se gibt es Räu­cher­stäb­chen, die aus natür­li­chen pflanz­li­chen Zuta­ten her­ge­stellt wer­den (Far­falla, Kha­di) Bio sind (Aro­man­di­se) oder sogar Deme­ter-Qua­li­tät haben (Nepa­li Gar­dens). Auch Räu­cher­bün­del und klas­si­sches Räu­cher­werk sind in Bio-Qua­li­tät zu haben (Kruut bezie­hungs­wei­se Son­nen­tor). Übri­gens: Die genann­ten Anbie­ten­den* fin­det Ihr mit etwas Glück sogar im Bio-Markt Eures Ver­trau­ens.  

 

 


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Die­ser Bei­trag erschien in Aus­ga­be 105 — Win­ter 2024

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