Wie so viele Pionier-Geschichten aus der Bio-Branche beginnt auch diese mit einer persönlichen Erfahrung: 1985 kaufte Sabine Beer mit ihrem Ehemann Kurt eine alte Finca in Andalusien. Dank ihres amerikanischen Nachbarn lernte sie die traditionelle Heilpflanze Aloe kennen. »Er sprach mich direkt auf meine Haut an — was mir gar nicht gefiel, sondern eher peinlich war. Ich hatte damals massive Hautprobleme, die ich unter einem dicken Make-up versteckte«, erinnert sich Sabine. »Er holte direkt aus seinem Garten ein frisch geschnittenes Aloe-Blatt. Ich konnte mir zu diesem Zeitpunkt absolut nicht vorstellen, dass dieses merkwürdige Gel mir helfen könnte, probierte es dann aber doch aus, obwohl ich damals fest von der Wirkung teurer Kosmetik aus der Parfümerie, im Wechsel mit Hautarztbesuchen, überzeugt war.«
Santaverde-Gründerin Sabine Beer in den 1980ern
Schon nach einer Woche sah ihre Haut besser aus, binnen kurzer Zeit waren die jahrzehntelangen Hautprobleme gelöst. Sie beschloss, diese Wunderpflanze auf ihrer Finca nach ökologischen Richtlinien anzubauen und als Rohstoff an Kosmetikfirmen zu verkaufen. Doch schnell war klar, dass es für ihren puren Bio-Aloe Vera-Saft keinen Markt gab: »Uns wurde erklärt, dass man ein Aloe Vera-Trockenkonzentrat verwendet, dass 1:200 mit Wasser rückverdünnt wird. Davon kommt dann 0,5 Prozent in das Produkt.« Sie klingt heute immer noch empört: »Wie kann man diese großartige Pflanze so malträtieren?« Sabine Beer entschied sich, selbst Kosmetik herzustellen und den frischen, naturbelassenen Aloe Vera-Saft statt Wasser als Hauptinhaltsstoff einzusetzen: Bis heute das besondere Santaverde Rezepturprinzip. Im Jahr 1997 gingen die ersten Santaverde Naturkosmetikprodukte in den Verkauf: Von Anfang an bis heute dabei ist das Aloe Vera Gel pur — ein regenerierender, kühlender, feuchtigkeitsspendender und beruhigender Klassiker. Mehr als 40 Aloe Vera-Naturkosmetikprodukte bietet das nach wie vor von der Gründerin geführte Unternehmen an, rund 30 Menschen arbeiten heute in Hamburg und Andalusien für Santaverde. Und damals wie heute wird jedes Aloe-Blatt von Hand geerntet und frisch verarbeitet: Bio, vegan, mit dem strengen NaTrue-Siegel ausgezeichnet.
Dieser Beitrag erschien in Ausgabe 105 — Winter 2024