Egal, wie wir es nennen, das Herstellungsprinzip ist das gleiche: Man nehme die Zutaten eines »normalen« Müslis, also Getreide, Nüsse, Saaten, Trockenfrüchte etc. und backe sie mit einem Süßungsmittel hübsch knusprig. Während ein Knuspermüsli weiterhin kleinteilig bleibt, bilden sich bei einem Granola oder Crunchy größere Bröckchen und Brocken. Wir reden im folgenden der Einfachheit halber von Crunchy, denn so heißt die köstliche Kreuzung von Müsli und Keks, die in diesem Prozess entsteht, meistens im Bio-Regal.
Getreide: Gerne von hier
Auch wenn die Grundzutaten für konventionelles oder Bio-Crunchy grundsätzlich ähnlich sind. Bei genauerem Hinsehen zeigen sich jede Menge Unterschiede. Das fängt beim Getreide an: Die wichtige Grundzutat, meistens ist es Hafer, stammt bei Bio-Crunchy logischerweise immer aus kontrolliert ökologischem Landbau, es wurden also keine Pestizide und kein Kunstdünger bei der Erzeugung eingesetzt. Viele Bio-Unternehmen tun aber noch mehr: Sie arbeiten gezielt mit Anbauer:innen in ihrer Region zusammen und sorgen für Transparenz, was die Herkunft ihrer Zutaten angeht.
Sonnenblumenöl statt Palmfett
Damit aus den Müsli-Zutaten knusprige Cluster entstehen, braucht es Fett. Im konventionellen Bereich finden sich nach wie vor Produkte mit Palmfett. Im Bio-Regal ist der aufgrund der Anbaumethoden und ‑bedingungen umstrittene Rohstoff aus den Crunchys so gut wie verschwunden, hier wird auf Bio-Sonnenblumenöl gesetzt. Diese Ölpflanze gedeiht nämlich auch bestens in Europa.
Natürlich süß
Was klingt verlockender: Oligofructose- oder Glucose-Fructosesirup, wie sie konventionelle Markenartikler einsetzen, oder Honig, Rübenzucker, Agavendicksaft, wie im Bio-Bereich üblicher? Wir sind uns wahrscheinlich einig: Wenn süß, dann bitte natürlich. Crunchys sind nicht nur aus geschmacklichen Gründen süß. Die Kombination von Fett und Zucker sorgt auch dafür, dass die restlichen Zutaten beim Backen zusammenhalten können.
Geschmack pur
Beim Schreiben dieses Artikels stieß die Autorin auf eine konventionelle Firma, die den Kund:innen auf der Website im Einstieg versichert, dass die Produkte frei von künstlichen Aromen sind. Schaut man sich die Zutaten an, stellt man fest, dass sehr wohl »natürliche« Aromen eingesetzt werden. In Bio-Crunchys sorgen die qualitativ hochwertigen Zutaten für Geschmack, gegebenenfalls abgerundet mit Gewürzen wie Meersalz, Vanille oder Zimt.
Wahl ohne Qual
Crunchy ist eines jener raren Produkte, die Dauerbrenner und Trendprodukt zugleich sind. Es gibt Klassiker, die seit Jahrzehnten nahezu unverändert am Markt sind, Schoko und Nüsse gehen eigentlich immer. Gleichzeitig nehmen die Bio-Crunchy-Macher:innen gekonnt aktuelle Food-und Geschmacks-Trends auf: High-Protein- wird hier nachhaltig mit Hülsenfrüchten umgesetzt. Neben Hafer sorgen Dinkel oder sogar Roggen für Abwechslung, immer neue Kombinationen von Früchten, Schokolade, Nüssen, Gewürzen und Co. sorgen für kreative Vielfalt im Regal.
Müsli oder Genussmittel
Eine Anmerkung zum Schluss: Ja, auch Bio-Crunchy ist süß. Der Zuckergehalt variiert nach Sorte, kann aber durchaus bei 25 Gramm pro 100 Gramm liegen — das wäre dann schon die empfohlene Zuckerdosis für einen ganzen Tag. Ernährungsexpert:innen empfehlen deshalb, die knusprigen Cluster eher als Süßigkeit zu betrachten. Im Bio-Regal findet Ihr aber auch »Low Sugar«-Varianten, die bei nur 4 Gramm Zucker pro 100 Gramm liegen. Wer diesen Artikel liest, ist vermutlich alt genug, zu entscheiden, was es zum Frühstück geben soll. Wer jedes Gramm Zucker zählt, wird aber vermutlich eh nicht oder nur gelegentlich zum Crunchy greifen.
Wenn Crunchy, dann Bio: Die Knuspermüslis aus dem Bio-Regal sind eine leckere Möglichkeit, genussvoll zu frühstücken, Müslis, Joghurt und Co. zu „pimpen“ oder einfach mal zwischendurch zu snacken – und gleichzeitig auf generell hochwertige, oft regionale Zutaten zu setzen.