Eine sozial gerechte Agrarwende, Bauernhöfe unterstützen, Insektensterben und Klimakrise stoppen, artgerechte Tierhaltung statt Megaställe und gutes Essen für alle: Dafür gingen zum Auftakt der Lebensmittelschau Grüne Woche 10.000 Menschen bei eisigen Temperaturen in Berlin auf die Straße.
Die Politik müsse endlich handeln, forderten Vertreter:innen der 60 Organisationen, die jährlich zu der Demo aufrufen. »Zu wenig ambitioniert, zu mutlos und zu langsam«, sei die Bundesregierung, so Bündnis-Sprecherin Inka Lange. Die Lage ist ernst: Jeden Tag schließen in Deutschland im Schnitt zehn landwirtschaftliche Betriebe. Weltweit hungert jeder zehnte Mensch, während 95 Energie- und Lebensmittelkonzerne ihre Gewinne im letzten Jahr mehr als verdoppelt haben.
Auch in Deutschland könnten sich viele Menschen keine gesunden, umweltgerecht hergestellten Lebensmittel leisten, so Lange. Artgerechte Tierhaltung, mehr Insekten- und Klimaschutz auf den Höfen, die notwendige Erhöhung des Bürgergeld-Regelsatzes um mindestens 250 Euro – natürlich, das alles kostet Geld. Das sei da – es konzentriere sich allerdings in den Händen weniger.
81 Prozent der Vermögensgewinne aus den Jahren 2020 und 2021 gingen auf das Konto des obersten Prozents in Deutschland, so die Veranstaltenden. Sie fordern gerechte Steuern, die dafür sorgen, dass Konzerne nicht länger von Krisen profitieren.