Das Umweltinstitut München, LobbyControl, 350.org, Campact, Greenpeace und das WeiterSo!-Kollektiv haben mit einem gemeinsamen Aufruf im Juli Stadtwerke und kommunale Energieversorgungsunternehmen aufgefordert, den Verband »Zukunft Gas« zu verlassen. Weitere bundesweit agierende Organisationen sowie lokale zivilgesellschaftliche Organisationen, Bio-Betriebe und Bürger-Energiegenossenschaften haben sich dem Aufruf angeschlossen. »Zukunft Gas« sei ein fossiler Lobby-Verband: So habe er Erdgas noch als klimafreundlichen Energieträger bezeichnet, als die verheerende Klimabilanz von Erdgas längst wissenschaftlicher Konsens gewesen sei. Heute schätze »Zukunft Gas« die Menge an zukünftig verfügbarem grünen Wasserstoff deutlich höher ein als etablierte Forschungsinstitute. Stadtwerke, die den Prognosen von »Zukunft Gas« vertrauten, liefen damit Gefahr, Fehlinvestitionen zu tätigen, heißt es in dem Aufruf. Die Kritik ist nicht neu: Bereits im Juni hatte das Umweltinstitut München mitgeteilt, dass über ein Dutzend Stadtwerke aus dem Lobby-Verband ausgetreten seien, weitere hätten dies angekündigt. »Stadtwerke sollten ihre Mitgliedsbeiträge beim Verband ›Zukunft Gas‹ einsparen und stattdessen in erneuerbare Energien vor Ort investieren«, findet zum Beispiel Jean Petrahn, Geschäftsführer der Stadtwerke Hof, die kein Mitglied bei »Zukunft Gas« sind.