Während sich deutsche Industrieverbände nach wie vor gegen ein Verbot der »Ewigkeitschemikalien« sträuben, warnen Analyst:innen der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), dass der Versicherungsbranche in naher Zukunft der teuerste Versicherungsschaden ihrer Geschichte drohen könnte. Es bestünde das Risiko, dass Schadenersatz-Forderungen wegen extrem langlebiger per- und polyfluorierter Chemikalien (PFAS) zu einer größeren finanziellen Belastung werden könnten als der weltweite Asbest-Skandal Mitte des vergangenen Jahrhunderts, teilt LBBW Research mit. Die genaue Höhe der volkswirtschaftlichen Schäden durch PFAS ließe sich aktuell nur äußerst ungenau abschätzen. Zu wenig werde das Thema bislang wissenschaftlich beleuchtet. Die schwedische Umweltschutzorganisation ChemSec beziffert die gesamtwirtschaftlichen Folgen aus Umwelt- und Gesundheitsschäden für die Weltbevölkerung bis 2050 mit 141 Billionen US-Dollar (gut 130 Billionen Euro). Dabei seien die Kosten für das Beseitigen der bisherigen PFAS-Verschmutzung noch ebensowenig berücksichtigt wie die verringerte durchschnittliche Lebenserwartung, der Wertverlust betroffener Grundstücke oder die Auswirkungen auf die Tierwelt.