Die »Wir haben es satt!«-Demo zur Grünen Woche in Berlin ist traditionell ein Großereignis – und gerade im Superwahljahr 2021 gehört das Thema Agrarwende auf die Tagesordnung. Statt für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft auf die Straße zu gehen, beteiligten sich in diesem Jahr rund 10.000 Menschen – kreativ und ausdrucksstark – von zu Hause aus: Sie schickten unzählige Fuß- und Stiefelabdrücke sowie Treckerspuren mit Forderungen nach Berlin. »Insekten retten«, »kleinbäuerliche Strukturen statt Agrarsteppen«, »lieber Gülle am Schuh als CDU« oder »Bewegungsfreiheit auch für Schweine« ist im Regierungsviertel zu lesen. Besonders eindrucksvoll: Eine Familie aus Hamburg hat Agrarwende-Botschaften von vier Generationen – von drei bis 93 Jahre – eingesandt. Schon am Vormittag hatte eine Delegation von Bäuerinnen und Bauern aus Berlin und dem Umland vor der CDU-Zentrale ihrem Ärger über 15 Jahre verfehlte Unions-Agrarpolitik bei einer Protestkundgebung Luft gemacht. Konventionell und ökologisch wirtschaftende Bauern und Bäuerinnen kämpfen im »Wir haben es satt!«-Bündnis im Schulterschluss mit der Gesellschaft gegen die fatalen Auswirkungen der intensiven industriellen Landwirtschaft. Gemeinsam zeigt das Bündnis Wege für eine bäuerliche Landwirtschaft auf, die mit mehr Umwelt‑, Tier- und Klimaschutz auch auf breite Zustimmung in der Bevölkerung stößt und den Bauernhöfen wirtschaftliche Perspektiven bietet.
© Foto: Nick Jaussi/www.wir-haben-es-satt.de