Die Meldung zum Erdüberlastungstag ist bereits eine traurige Tradition: Auch in diesem Jahr hat die Menschheit bereits am 2. August alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die der Planet in diesem Jahr erzeugen und erneuern kann, wie das Global Footprint Network (GFN) berechnete. Für den Rest des Jahres leben wir auf Pump – und die Erde wird bereits seit mehr als 50 Jahren übernutzt. Für Deutschland besonders unrühmlich: Wenn man vom deutschen Ressourcenverbrauch ausgeht, wurde bei uns dieses Datum bereits am 4. Mai erreicht – lebte die ganze Welt wie wir, bräuchte es drei Erden.
Dabei ist das Thema Übernutzung der Ressourcen wahrlich kein Nischenthema für Umweltbewegte: Ressourcensicherheit werde zu einem zentralen Treiber der wirtschaftlichen Resilienz. »Es ist unklar, ob Deutschland die Entschlossenheit hat, sich angemessen auf die absehbare Zukunft des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vorzubereiten. Der Krieg in der Ukraine mag ein Weckruf gewesen sein, doch gleichzeitig ist der politische Wille zu einer Reorientierung noch gering«, so Steven Tebbe, Exekutivdirektor des GFN. Risiken berge vor allem eine Verlängerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, auch die globalen Risiken für die Ernährungssicherheit seien riskant für die global integrierte Wirtschaft Deutschlands.