Der direkte Fang von Dorsch in der westlichen Ostsee soll im kommenden Jahr ausgesetzt werden. Es wird lediglich eine kleine Quote geben, weil die Art in der Plattfisch-Fischerei als Beifang vorkommt. So haben es die EU-Fischerei-minister:innen in Brüssel beschlossen.
Ihre Entscheidung folgt den wissenschaftlichen Empfehlungen des Rates für Meeresforschung. Ob das noch reicht, das steht dahin: Es gibt auch wissenschaftliche Untersuchungen, laut denen der westliche Dorschbestand bereits den Kipppunkt überschritten hat, ab dem er sich nicht mehr erholen kann, teilt die Umweltschutz-Organisation Greenpeace mit.
»Besonders bitter ist die Entwicklung für die kleine, handwerkliche Küstenfischerei. Sie hat wenig zu der Entwicklung beigetragen, kriegt aber nun die volle Härte ab«, findet Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Mack. Durch die viel zu hohen Fangquoten der vergangenen Jahre habe der EU-Fischereirat den Kollaps der Bestände selbst herbeigeführt. Greenpeace fordert deshalb für die westliche Ostsee einen Fischerei-Lockdown, der auch für die Angelfischerei gelten solle.