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Bioboom Ausgabe 104 Aktuelles — Pestizid Pendimethalin

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BEL/Umweltinstitut
»Tech­ni­sche Ver­län­ge­run­gen« für Pes­ti­zi­de wie Pen­di­me­tha­lin verhindern

Das Her­bi­zid Pen­di­me­tha­lin steht im Ver­dacht, unge­bo­re­ne Kin­der im Mut­ter­leib zu schä­di­gen, hor­mo­nell wirk­sam und krebs­er­re­gend zu sein. Es ist sehr gif­tig für Was­ser­or­ga­nis­men, der Stoff rei­chert sich auch in Lebe­we­sen an und wird durch die Luft unkon­trol­lier­bar ver­weht, wie eine gemein­sa­me Stu­die des Bünd­nis für eine enkel­taug­li­che Land­wirt­schaft (BEL) und des Umwelt­in­sti­tuts zeigt. Die schäd­li­chen Umwelt­aus­wir­kun­gen des Unkraut­ver­nich­ters sind unbe­strit­ten. Des­halb ist es ein »Sub­sti­tu­ti­ons­kan­di­dat«, das heißt, er steht auf der Lis­te der Stof­fe, die die EU durch weni­ger gif­ti­ge Alter­na­ti­ven erset­zen soll. Trotz­dem wur­de die Zulas­sung von Pen­di­me­tha­lin im Juli die­ses Jah­res für zwei wei­te­re Jah­re ver­län­gert — und das ohne Risi­ko­be­wer­tung. Mög­lich macht das die soge­nann­te »tech­ni­sche Ver­län­ge­rung«. Bei die­ser wird nur dar­über abge­stimmt, ob ein Stoff wei­ter auf dem Markt blei­ben darf, bis die Risi­ko­be­wer­tung abge­schlos­sen wur­de und die eigent­li­che, inhalt­li­che Abstim­mung nach­ge­holt wer­den kann. Sol­che tech­ni­schen Ver­län­ge­run­gen soll­ten eigent­lich die Aus­nah­me sein. Inzwi­schen kom­men sie jedoch schon fast rou­ti­ne­mä­ßig zum Ein­satz, bemän­gelt das Umwelt­in­sti­tut. Das sorgt dafür, dass zahl­rei­che pro­ble­ma­ti­sche Stof­fe oft jah­re­lang wei­ter­hin in unse­rer Umwelt lan­den, ohne dass ihre Risi­ken für Mensch und Umwelt aus­rei­chend geprüft sind — eine Pra­xis, die drin­gend been­det wer­den muss, wie bei­de Orga­ni­sa­tio­nen fordern.

enkeltauglich.bio    umweltinstitut.org

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