Das Herbizid Pendimethalin steht im Verdacht, ungeborene Kinder im Mutterleib zu schädigen, hormonell wirksam und krebserregend zu sein. Es ist sehr giftig für Wasserorganismen, der Stoff reichert sich auch in Lebewesen an und wird durch die Luft unkontrollierbar verweht, wie eine gemeinsame Studie des Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) und des Umweltinstituts zeigt. Die schädlichen Umweltauswirkungen des Unkrautvernichters sind unbestritten. Deshalb ist es ein »Substitutionskandidat«, das heißt, er steht auf der Liste der Stoffe, die die EU durch weniger giftige Alternativen ersetzen soll. Trotzdem wurde die Zulassung von Pendimethalin im Juli dieses Jahres für zwei weitere Jahre verlängert — und das ohne Risikobewertung. Möglich macht das die sogenannte »technische Verlängerung«. Bei dieser wird nur darüber abgestimmt, ob ein Stoff weiter auf dem Markt bleiben darf, bis die Risikobewertung abgeschlossen wurde und die eigentliche, inhaltliche Abstimmung nachgeholt werden kann. Solche technischen Verlängerungen sollten eigentlich die Ausnahme sein. Inzwischen kommen sie jedoch schon fast routinemäßig zum Einsatz, bemängelt das Umweltinstitut. Das sorgt dafür, dass zahlreiche problematische Stoffe oft jahrelang weiterhin in unserer Umwelt landen, ohne dass ihre Risiken für Mensch und Umwelt ausreichend geprüft sind — eine Praxis, die dringend beendet werden muss, wie beide Organisationen fordern.