Uns an bunten Blumen, Kräutern oder Tomaten erfreuen, Natur auf den Balkon holen, das wollen wir, wenn wir unsere Töpfe und Kübel bepflanzen. Wer zu herkömmlichen Blumenerden greift, riskiert allerdings, sich ein Stück Natur auf den Balkon zu holen, das besser an Ort und Stelle geblieben wäre: Viele herkömmliche Blumenerden bestehen immer noch überwiegend aus Torf — und das ist der Stoff, aus dem die Moore sind. Um Torf zu gewinnen, werden auch heute noch wertvolle Hochmoore zerstört und Moorböden unter landwirtschaftlichen Flächen abgebaggert. Damit schwinden die letzten intakten Hochmoore Europas und schädliche Klimagase werden freigesetzt. Gleichzeitig wird ein Schatz vernichtet, der in Jahrtausenden entstanden ist: Ein gesundes Moor wächst in einem Jahr nur etwa einen Millimeter, das sind für einen Meter Torf rund 1.000 Jahre.
Ist ein Moorgebiet zerstört, dauert es Jahrzehnte, bis es wieder von einigen typischen Pflanzen- und Tierarten besiedelt wird und Jahrhunderte, bis sich die ursprünglichen Lebensgemeinschaften erneut einfinden. Ein großer Teil der heute in Deutschland verwendeten Torfe kommt mittlerweile aus baltischen und russischen Hochmooren. Diese zählen zu den größten und kostbarsten Mooren Europas. Sowohl für den Natur- als auch für den Klimaschutz müssen sie dringend erhalten bleiben. Also: Der BUND-Einkaufsführer »Torffreie Erden« kann auf der Website heruntergeladen werden, listet torffreie Produkte auf und bietet damit eine zuverlässige Orientierung.