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Bioboom Ausgabe 101 Aktuelles — BUND Chemieindustrie

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BUND
Deut­sche Che­mie­in­dus­trie größ­ter fos­si­ler Rohstoffverbraucher

Die Che­mie­in­dus­trie stellt Aus­gangs­stof­fe für nahe­zu alle Indus­trie­er­zeug­nis­se her. Deutsch­land ist der mit Abstand füh­ren­de Stand­ort der euro­päi­schen Che­mie­in­dus­trie und Sitz eini­ger der größ­ten glo­bal agie­ren­den Kon­zer­ne. Eine Stu­die im Auf­trag des Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land (BUND) zeigt nun, dass die Che­mie­in­dus­trie der größ­te Ver­brau­cher fos­si­ler Roh­stof­fe in Deutsch­land ist. So ver­brauch­ten die deut­schen Che­mie­rie­sen im Jahr 2020 383 Mil­li­ar­den Kilo­watt­stun­den Ener­gie und Roh­stof­fe wie Öl und Gas. Gan­ze 20 Pro­zent ihres enor­men Ener­gie- und Roh­stoff­be­darfs ver­wen­det der Che­mie­sek­tor dabei allei­ne für die Pro­duk­ti­on von Plas­tik­ver­pa­ckun­gen — also letzt­lich Plas­tik­müll. Die BUND-Stu­die beleuch­tet als ers­te Stu­die eines Umwelt­ver­ban­des den Sta­tus Quo der deut­schen Che­mie­in­dus­trie umfäng­lich. Sie zeigt unter ande­rem, wel­che Fir­men wo in Deutsch­land wel­che Pro­duk­te in wel­chen Men­gen pro­du­zie­ren und ord­net den jewei­li­gen Ener­gie- und Res­sour­cen­ver­brauch ein­zel­nen Pro­duk­ten zu. Neben Mas­sen­che­mi­ka­li­en und Plas­tik wer­den in der Stu­die auch die Her­stel­len­den von Ewig­keits­che­mi­ka­li­en (PFAS) und Dün­ge­mit­teln iden­ti­fi­ziert. »Welt­weit war­nen For­scher, dass Schad­stof­fe und Plas­tik eine Bedro­hung für unse­re Gesund­heit und gan­ze Öko­sys­te­me sind. Aber auch die schie­re Men­ge an Che­mi­ka­li­en ist eine enor­me Belas­tung für den Pla­ne­ten. Die Che­mi­ka­li­en­pro­duk­ti­on und damit der Hun­ger nach fos­si­len Roh­stof­fen hat in den letz­ten Jahr­zehn­ten welt­weit dra­ma­tisch zuge­nom­men — und eine wei­te­re Zunah­me ist pro­gnos­ti­ziert. Zukunfts­fä­hig wird die Bran­che nur, wenn sie ihren Ener­gie- und Res­sour­cen­ver­brauch dras­tisch und abso­lut senkt«, kom­men­tiert BUND-Geschäfts­füh­re­rin Ant­je von Broock. Die Bun­des­re­gie­rung hat im Koali­ti­ons­ver­trag ver­spro­chen, den Res­sour­cen­ver­brauch zu sen­ken und die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen ent­spre­chend anzu­pas­sen. Der BUND appel­liert an die Ampel­par­tei­en, auf hohe Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz in der Che­mie­in­dus­trie hin­zu­wir­ken, zum Bei­spiel durch ein Res­sour­cen­schutz­ge­setz mit ambi­tio­nier­ten Zie­len. Die Stu­die steht auf der Web­site des BUND im Bereich Publi­ka­tio­nen zur Verfügung.

 

→ bund.net

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