Eines der hartnäckigsten Vorurteile gegen Bio lautet: Das ist doch alles so teuer. Doch aktuell sieht es tatsächlich anders aus: Während sich die Preisschraube bei konventionell erzeugten Lebensmitteln – teils drastisch – nach oben dreht, bleibt Bio preisstabil, wie eine vom Bundesverband Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) veröffentlichte Studie zeigt. Am Beispiel Möhre: Im Discounter mussten im Herbst 2022 für konventionell erzeugte Möhren 60 Prozent mehr bezahlt werden als im Vorjahreszeitraum, im »normalen« Supermarkt 20 Prozent mehr.
Der Bio-Fachhandel hielt den Preis für Bio-Möhren dagegen mit nur zwei Prozent nahezu stabil. Auch bei Bio-Frischmilch, Bio-Eiern, Bio-Äpfeln und Bio-Haferdrink fällt die Bilanz zugunsten Bio aus. Woran liegt‘s? Bio-Höfe benötigen keine teuren, synthetisch erzeugten Stickstoffdünger oder Pestizide, die energieaufwändig in der Herstellung sind. Die Wertschöpfungsketten sind regionaler ausgerichtet. Auch die hohe Verbindlichkeit im Bio-Markt durch längerfristige Verträge sowie die größere Vielfalt der Handelsstruktur wirke inflationsdämpfend, so der BÖLW.
Ein Potenzial, das es zu nutzen gelte, fordert BÖLW-Vorstandsvorsitzende Tina Andres, denn »mit Bio bleiben nicht nur die Preise stabil, es werden auch Schäden von 90 Milliarden Euro vermieden, die durch die Landwirtschaft bei der Nutzung von Umweltgütern anfallen und am Ende von allen teuer bezahlt werden müssen«.