In einer im September veröffentlichten Studie analysiert die Umweltorganisation Greenpeace die Ausgaben für Straßen- und Schienenverkehr im europäischen Vergleich. Trauriges Ergebnis: Das deutsche Bahnnetz schrumpft am stärksten. Zwar haben grundsätzlich die Länder der Europäischen Union sowie Norwegen, Schweiz und Großbritannien zwischen 1995 und 2018 im Durchschnitt 66 Prozent mehr in den Bau von Straßen als in die Schieneninfrastruktur investiert. Deutschland gab sogar doppelt so viel Geld für Straßenverkehr aus, wie eine Studie des Wuppertal Instituts und »T3 Transportation Think Tank« im Auftrag von Greenpeace zeigt. Und: Kein anderes Land hat mehr Zugstrecken stillgelegt als Deutschland. In der Bundesrepublik wurde das Schienennetz für Personenverkehr seit 1995 um 2.700 Kilometer gekürzt. Gleichzeitig wurden 2.000 Kilometer Autobahnen gebaut. Die deutschen Pro-Kopf-Ausgaben für den Bahnverkehr liegen mit rund 1.600 Euro pro Jahr nur an zwölfter Stelle im europäischen Vergleich.