Eigentlich soll der (in Deutschland auf freiwilliger Basis eingeführte) Nutri-Score Verbraucher:innen die Lebensmittelauswahl erleichtern und bei einer gesünderen Ernährung unterstützen. Doch wichtige Faktoren einer gesunden Ernährung, wie zum Beispiel der Verarbeitungsgrad oder Zusatz- und Ersatzstoffe, werden beim Nutri-Score nicht berücksichtigt – das führt dazu, dass Bio-Lebensmittel beim Nutri-Score benachteiligt werden, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. kritisiert.
Mit einer Informationskampagne in Bio-Läden will der Branchenverband der Verwirrung ein Ende bereiten. Im Gegensatz zu konventionell produzierten Lebensmitteln, die beispielsweise Zuckerersatzstoffe enthalten können, die vom Nutri-Score nicht erfasst werden, wird bei der Herstellung von Bio-Lebensmitteln weitestgehend auf synthetische Ersatzstoffe verzichtet. Das kann dazu führen, dass eine quietschbunte Limo voller Zuckerersatzstoffe beim Nutri-Score besser abschneidet, als ein naturtrüber Apfelsaft, der fruchteigenen Zucker enthält. Kein Wunder, dass Bio-Hersteller:innen die Kennzeichnung kaum nutzen.
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